Diese Form der Beratung ist klassisch in der Welt der psychologischen Beratung zuhause. Vor allem, wenn es darum geht, aus einer Leidenssituation heraus zu kommen und sich persönlich weiter zu entwickeln. Da wir hier tief in das Seelenleben des Klienten einsteigen und dabei eben auch unliebsame, leidvolle Erlebnisse wiederaufleben lassen, um an und mit ihnen zu arbeiten, ist es notwendig, dass in einem zurückgezogenen Setting zu tun. Sonst schwingt immer die Sorge mit, da könnte jemand mithören, da könnte jemand zur Tür reinkommen oder eben auch klassisch in der Form der Gruppenberatung – da könnte mich jemand auslachen, was mir peinlich wäre.
Es bleibt zwischen Berater und Klient
Durch diese Abgeschiedenheit und meine Verschwiegenheit als Berater, keine Inhalte nach außen zu geben, eröffnen wir einen Raum, in welchem ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut werden kann und somit die schwerwiegenden Thematiken meiner Klienten Platz finden können. Selbst wenn es um den Wunsch geht, sich persönlich weiterzuentwickeln und kein großer Leidensdruck herrscht, ist dieses Setting hervorragend dafür geeignet, vertrauensvoll in die Erlebenswelt meiner Klienten einzusteigen. Denn damit muss konsequent gearbeitet werden. Und das ist es, was meine Art der Beratung im Kern ausmacht. Ich biete einen Raum, in welchem sich meine Klienten voll ausbreiten können und die besprochenen Thematiken nicht nach außen dringen. Egal ob Hilfe in Krisen, Lebensberatung oder Persönlichkeitsentwicklung, mein Setting ist die Einzelberatung.
Das gemeinsame Werk
Um es entstehen zu lassen, ist es von großer Bedeutung, das Anliegen meines Klienten in einem ersten Anamnesegespräch zu klären und auch über Ausschlusskriterien zu sprechen, unter welchen nicht gearbeitet werden kann. Was das im Einzelfall ist, gilt es eben in einem persönlichen Erstgespräch zu klären. Wenn einer Beratung nichts im Wege steht, vereinbaren wir ein Setting von 20 Stunden mit einer 50minütigen Sitzung pro Woche.
Entwicklungsrichtungen
Am Ende dieser gemeinsamen Arbeit hat mein Klient verstanden, welcher Logik sein Seelenleben folgt und kann aus sich selbst heraus mit diesem Verständnis andere Entwicklungsrichtungen gehen als vor unserer gemeinsamen Zeit. Es festigt ihn und birgt das Empfinden von Leichtigkeit und Beweglichkeit. Entscheidungen können zukünftig klarer und einfacher getroffen werden.
Abschluss der Beratung
Wenn wir uns dann ungefähr ein halbes Jahr nach Beendigung unserer Beratungsstunden zum Katamnesegespräch wiedersehen, reflektieren wir diese Zeit und können im besten Fall mit einem Lächeln wieder aufgekommene ältere Muster erkennen und beiseite legen, sodass sie kein Leiden mehr verursachen können. Ob wir gemeinsam weitere Stunden gehen möchten oder ob unsere Beratungszeit mit dieser Katamnesesitzung endet, steht dann als letzter Punkt dieses Termins auf der Agenda.
Als Abschluss ist es wichtig deutlich zu machen, dass es sich bei dieser Beratung nicht um ein Beseitigen, Auslöschen oder Wegmachen von unliebsamen Verhaltensmustern dreht, sondern explizit darum, einen Umgang mit ihnen und sich selbst zu schaffen. Wir können uns nicht wie eine Maschine umprogrammieren! Wir können unsere Sichtweise ändern und gewissen Dingen das Konfliktpotential nehmen. Einen anderen Blickwinkel eröffnen. Die Möglichkeit geben, etwas anders anzugehen als vorher.