Dementsprechend kommt eine Krise auch nie von heute auf morgen.
Wenn die Spitze des Aushaltbaren erreicht ist
Eine Krise ist eher wie ein Festfahren auf unbefestigtem Untergrund. Man fährt und fährt und fährt und es wird immer schwerer. Der Boden wird immer weicher, es existieren keine Wege oder Spurrinnen mehr, auf welchen man wieder mehr Halt gewinnen könnte. Man kämpft sich da irgendwie durch und bringt dabei immer mehr Kraft auf und letztendlich fährt man sich fest und kommt dort auch nicht mehr ohne Hilfe weg. Stillstand, Ratlosigkeit, Erschöpfung. Hier ist die Spitze des Aushaltbaren erreicht. Von hier an geht es bergab oder bleibt eben stecken.
Selbstzerstörung durch ignorieren
Was dafür auch charakteristisch ist, ist der Umstand, dass man es während des Festfahrens nicht realisieren will, wie weit ab von der befestigten Straße man bereits ist. Oftmals wird es als normal empfunden, dass das Leben ja nicht „auf geraden Bahnen verläuft“ oder es auch mal schwierig wird. Das mag bis zu einem gewissen Grad auch so sein. Jedoch gibt es da auch Verirrungen und Einbahnstraßen, welche diesen Grad übersteigen und aus welchen man von selbst nicht mehr hinauskommt. Hier brauch man dann Hilfe.
Und alles dreht sich immer schneller im Kreis
Ob im Job oder im Privat- und Beziehungsleben, gerade in der aktuellen, schnelllebigen Kultur dreht sich alles wie ein Brummkreisel. Aufstehen, losfahren, arbeiten, nach Hause kommen, schlafen gehen. Aufstehen, losfahren, nach Hause kommen, schlafen gehen. Und das beinahe jeden Tag gleich. Wie am Fließband. Um wenigstens ein bisschen Seelenheil abzubekommen, gibt es Hobbies am Wochenende oder mal eben unter der Woche für eine Stunde am Abend. Auch hier Aktivität, Ablenkung und auspowern. Wir sind ständig in Bewegung. Was hinderlich wird, wird schnell mit einer Tablette unterdrückt. Man muss ja funktionieren. Bis es peng macht! Dann ist die Spitze erreicht. Wendepunkt.
Stillstand als Finale
Hier spielen Job und Privates zusammen. Das geht nicht so wirklich zu trennen. Wenn wir in eine Krise geraten, ist unser Alltag davon betroffen. Wir können gewisse Dinge nicht mehr. Wir können uns nicht mehr aufraffen, morgens aufzustehen, wir können uns nicht mehr aufraffen, gute Leistungen am Arbeitsplatz zu bringen. Wir machen „Fehler“, werden unkonzentriert, müde, melancholisch.
Platz schaffen als Ausweg
In der Krisenberatung gehen wir diesen Dingen nach. Wie auf der Seite Methode beschrieben, gehen wir hier explizit auf das Erleben des Alltags ein. Was ist da zu viel? Warum fällt es so schwer, morgens aufzustehen? Was schießt einem da durch den Kopf und was macht das mit einem? Warum kann man sich nicht mehr so wirklich konzentrieren? Was ist da los? Damit und daran arbeiten wir und heben so nach und nach heraus, wo diese Zuspitzung, diese Krise herkommt und welche Entwicklungswege sie genommen hat. Das ermöglicht uns gemeinsam zu verstehen, wodurch diese Krise sukzessive herbeigeführt wurde und auch, wie sie zukünftig vermieden werden kann.
Neue Schritte gehen
Wir können den Alltag dadurch bearbeiten und in Entwicklung bringen. Durch das Setting der Einzelberatung haben wir hier einen Raum, in welchem wir vertrauensvoll erste neue, erste andere Schritte gehen können, um zukünftige Krisen- und Stresssituationen abhalten zu können und zu erkennen, wenn sich neue Probleme auftun. Beziehungen können wieder zueinander finden, der Beruf kann wieder freier ausgeübt werden oder neue Richtungen einschlagen. Der Alltag des Klienten wird durch meine Hilfe krisenresistenter und leichter.