Den Menschen verstehen
Wie auf der Startseite bereits kurz angeschnitten, geht es der geisteswissenschaftlichen Psychologie darum, den Menschen in seinem Erleben und Verhalten zu verstehen. Das Erklären von Verhalten oder Ursachen ist dabei in erster Linie völlig irrelevant. Es geht hier ausdrücklich nicht darum, biologische Prozesse darzustellen oder dem klassischen Muster von „Wenn das, dann das“ oder „wegen dem kam das“ nachzugehen. Im Vordergrund steht die simple Frage: „Was ist da los?“ Und wie erlebt der Klient das? Wenn etwas beängstigend ist, gehen wir dem nach und finden heraus, was für ihn beängstigend bedeutet, was damit einher geht.Das funktioniert nicht mit naturwissenschaftlichen Hilfen wie der Physik, der Biologie oder der Chemie. Der Mensch ist nicht Natur, er ist Kultur! Was bedeutet das?
Es dreht sich alles um unser Erleben
Der Begriff Kultur hat seinen Ursprung im lateinischen Wort cultere, was so viel bedeutet wie beackern, bebaubar machen. Von diesem Verständnis aus lässt sich Kultur als ein Herausarbeiten aus der Natur verstehen. Wir haben uns die Natur beackert und unseren Lebensraum, unsere Kultur, aus ihr herausgehoben. Warum sollen wir dann also Naturgesetze dafür nutzen, den Menschen in seinem kulturellen Tun, in seinem Bearbeiten und täglichem Werken zu verstehen? Die Naturwissenschaften sind dazu da, Wissen über die Natur zu erschaffen. Es steht außer Frage, dass wir selbst Säugetiere sind, in welchen biologische und chemische Prozesse ablaufen, diese erklären jedoch nicht unser Erleben.
Mehr als nur Biologie oder Chemie
Hier kommt wieder der Begriff der Überdetermination ins Spiel. Wir sind mehr als ein zusammengesetzter Haufen aus Zellen, Organen, Haut und Knochen. Das merken wir beispielsweise in Fehlleistungen wie dem Vergessen, Versprechen oder Verlegen von Dingen. Darin, dass wir uns in bestimmten Situationen unwohl fühlen oder große Freude empfinden. Sicherlich hat das auch mit biologischen und chemischen Prozessen in unserem Körper zu tun. Ausschüttung von Hormonen und Änderungen von Hirnströmen. Das erklärt jedoch nicht, warum wir uns so fühlen oder warum wir eine Fehlleistung vollbringen und wo das herkommt. Das erklärt lediglich, was in diesem Moment in unserem Körper passiert.
Hier kommt die Geisteswissenschaft ins Spiel
Das Warum folgt einer ganz eigenen Psycho-Logik, die sich von der naturwissenschaftlichen Logik abgrenzt. Und wie bereits klar geworden ist, ist in dieser Logik nichts starr und klaren Regeln unterworfen, zumindest keinen natürlichen klaren Regeln. Hier geht es ganz schön kunterbunt zur Sache! Und das kann uns wirklich fertig machen! Also brauchen wir eine Herangehensweise, die diesem kunterbunten Treiben folgen kann. Diese Herangehensweise muss methodisch beweglich genug sein, um die jeweiligen Geschehnisse allumfassend verfolgen zu können und gleichzeitig muss sie in der Lage sein, wie aus einer Vogelperspektive diese Geschehnisse in der Psycho-Logik verstehen zu können. Und an dieser Stelle kommt die tiefenpsychologische Morphologie ins Spiel.
Die tiefenpsychologische Morphologie
Diese geisteswissenschaftliche, tiefenpsycho-logische Herangehensweise wird diesen Ansprüchen gerecht. Morphos, die Lehre der Bewegung, geht eben diesen seelischen Geschehnissen nach und hebt sie in das tiefenpsychologische Verstehen. Einfach erklärt – mit ihr können wir verstehen, warum wir so ticken, wie wir ticken. Und hier gibt es auch keine Einordnungen in gut oder schlecht, schwarz oder weiß, Adrenalin oder Serotonin. Die Merkmale, beziehungsweise die Eigenarten des Klienten geben in dieser Form der Beratung die Richtung vor und nicht umgekehrt. Und das als Ausgangspunkt nehmend, können wir gemeinsam Entwicklungsrichtungen anstoßen, in welchen meine Klienten zukünftig Dinge auch mal anders angehen können wie gewohnt und so neue Entwicklungspotentiale eröffnen können.
Das Setting
Diesen Dingen gehen wir in einem festen Setting von 20 Sitzungen nach. Ein Mal pro Woche schauen wir, in einem zeitlichen Rahmen von 50 Minuten, was denn da los ist, was sich da zeigt und wie es „sich bewegt“. So ergibt sich ein ungefährer Zeitraum von fünf bis sechs Monaten. Diese Form des Arbeitens ist trotz ihres vermeintlichen freien Stils sehr anspruchsvoll und anstrengend. Und genau aus diesem Grund existiert auch das Setting, welches auf der Seite Einzelberatung beschrieben wird. Ein geschlossener Raum, welcher genau dadurch die Möglichkeit bietet fern der sonstigen alltäglichen Routinen und Gebräuche zu arbeiten und den sich zeigenden Dingen auf den Grund zu gehen.